3. Fortsetzung der
Überlegungen von Dipl.Math. Ulrich Meyer,
November 2013
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Ergebnisse aus den letzten
wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Die Hauptgrundlage dieses Artikels ist das Buch "Der grosse
Entwurf" von Stephen Hawking.
Bei der Suche nach einer Antwort zu der Frage
"Wer ist Gott?" müssen wir uns noch einmal anschauen, wo wir
leben. Nach dem derzeitigen Wissensstand besteht unsere Galaxie
(altgriechisch: γαλαξίας, galaxías
‚ Milchstraße‘)
aus 300 Milliarden Sonnensystemen. Und
unser Universum besteht aus 100 Milliarden solcher Galaxien, d.h. unser
Universum besteht aus 30 000 000 000 000 000 000 000 (= 3 x 10²²)
Sonnensystemen. Dies ist eine unglaubliche Größe und die soll
nach der Urknalltheorie aus einem einzigen Punkt entstanden sein. Das
ist schwierig zu verstehen und bedarf daher weiterer Erklärungen.
Die Menschheit war bisher nur in der Lage einen
winzigen Teil unseres Sonnensystems durch die Mondlandungen direkt
durch Menschen zu
erkunden. Weitere Planeten unseres Sonnensystems konnten bisher durch
zum Teil jahrelange unbemannte Raketenflüge näher
beobachtet werden. Andere Sonnensysteme und Galaxien können durch
immer besser werdende Teleskope und anderen Messinstrumenten auf
der Erde oder wie das
Hubble-Teleskop aus
dem näheren
Weltraum beobachtet werden, um
unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse zu erweitern. Und diese
Beobachtungen reichen in immer tiefere Weiten des Universums.
Anderseits werden durch Teilchenbeschleuniger, wie z.B. das CERN in
Genf, der Aufbau unserer Materie immer weiter erforscht. Daraus lassen
sich immer genauere Schlüsse zur Urknalltheorie herleiten.
Damit kommen wir zur Frage, wer hat diesen Urknall ausgelöst? War
es unser Schöpfer, unser Gott?
Albert Einstein hat mit der Relativitätstheorie (Anmerkung [1])
eine Erklärung für die Struktur unseres Universums gefunden.
Diese ist eine vier-dimensionale Raumzeit, den drei Raumdimensionen und
der Zeit als vierte Dimension, in der der Raum gekrümmt ist. Mit
unseren herkömmlichen Sinnesorganen, wie z. B. unseren Augen,
können wir so eine Struktur nicht sehen.
(Siehe: "Die
Welt ist anders, als wir sie sehen!"). Ähnlich geht es uns
bei der Beobachtung in
die mikroskopische Richtung. Unsere Materie besteht aus Atomen, die aus
einem Atomkern von Protonen und Neutronen bestehen um den Elektronen in
sogenannten Orbitalen herumfliegen.
Betrachten wir einen Eisenblock.
Dessen Oberfläche ist fest und unbeweglich starr. Könnten wir
nun einen Punkt auf dieser Eisenoberfläche in einer immer
größer werdenden Ansicht betrachten bis wir zur Betrachtung
einzelner Eisenatome kämen, würden wir dann die um den Kern
schwirrenden Elektronen sehen. Dies ist dann nicht mehr so starr und
unbeweglich, wie der Eisenblock unseren Augen erscheint. Unsere Augen
können aber nur Dinge sehen, die größer als die
Wellenlänge des sichtbaren Lichts sind, da diese eine Störung
in einem Lichtstrahl hervorrufen. Die oben beschriebene Betrachtung
eines Atoms ist daher nicht möglich. Mit Hilfe der Quantenmechanik
hat die Wissenschaft eine Methode entwickelt mit der beobachtete
Phänomene im atomaren und subatomaren Bereich erklärt werden
können. Eine der wichtigsten Postulate der Quantenmechanik ist die
Heisenberg'sche
Unschärferelation. Sie besagt, dass man nicht
gleichzeitig bestimmte Paare physikalischer Eigenschaften, wie z.B. den
Ort und den Impuls, also die Geschwindigkeit, eines
Teilchens bestimmen kann. Die Gründe dafür liegen in der
Wellennatur der Teilchen. Der Aufenthalt eines Elementarteilchens kann
nur in einem wahrscheinlichkeitsbedingten Bereich bestimmt werden. In
der Welt der Quantenmechanik treten Phänomene auf, die bei unserem
täglichen Leben als Zauberei empfunden würden. So kann z. B.
ein Elementarteilchen zugleich an zwei verschiedenen Orten sein.
Wäre unser Leben wie in der Quantenwelt, würden wir andere
Personen und Gegenstände nur in einer Art Wolke erleben. Dank der
Heisenberg'schen Unschärferelation könnte die Verkehrspolizei
keine Autofahrer mehr wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen
überführen, da sie nicht gleichzeitig ein Auto orten und
dessen Geschwindigkeit bestimmen könnten. Es ist doch wohl besser,
dass sich unser Leben in unserer alt bekannten Umgebung abspielt.
Die Wissenschaft hat mit physikalischen Theorien
insbesondere der Relativitätstheorie und der
Quantentheorie die Vergangenheit unseres Universums zurückverfolgen
können, dass dieses vor 13,7 Milliarden Jahren aus einem
Urknall heraus aus einem winzigen Punkt entstanden sein muss. Dieser
Punkt ist mathematisch eine Singularität, d. h. mit
unendlichen Werten. Die Krümmung des Raumes durch die Gravitation
nach der Relativitätstheorie hätte in der
Urknallsingularität
einen unendlichen Wert, mit dem man mathematisch nichts berechnen kann.
Durch die Winzigkeit des Urknallpunktes müssten dort auch
Quanteneffekte der Quantentheorie auftreten. Dabei gibt es nur ein
Problem, dass die Relativitätstheorie und die Quantentheorie
unterschiedliche Theorien sind, die völlig unabhängig
voneinander sind und die keine gemeinsamen Schnittpunkte haben. Es gibt
keine Problemfelder, die gleichzeitig von der Relativitätstheorie
und der Quantentheorie gelöst werden können.
Das Problem der Unvereinbarkeit von Relativitäts- und
Quantentheorie hatte sich auch schon bei dem Vorhaben gezeigt, unsere 4
Naturkräfte, die schwache
und starke Kraft,
die elektromagnetische
Kraft
und die Gravitationskraft
zu vereinbaren. Die schwache und elektromagnetische Kraft konnten 1967
(von Abdus Salam und Steven Weinberg) mit einer Theorie zur elektroschwachen Kraft
vereinigt
werden. Eine Verbindung mit der starken Kraft wurde mit dem sogenannten
Standardmodell
erreicht. Damit waren die sogenannten Kernkräfte (bezogen auf
Atomkern) verbunden. Allerdings gelang es bisher noch nicht die
Gravitation dazu einzubeziehen. Dies spiegelt den Konflikt zwischen
Relativitäts- und Quantentheorie wieder.
Bei der weiteren Suche nach
Erklärungen über unser Universum und insbesondere des
Urknalls suchen die Wissenschaftler daher nach einer
einheitlichen übergeordneten Theorie, die die bisherigen Theorien
wie z.B. Relativitätstheorie und Quantentheorie als Teile
enthalten (Siehe: "Wer ist Gott? Teil 2"). Mit der
sogenannten Stringtheorie
scheint man der Sache näher gekommen zu
sein. Die Stringtheorie besagt, dass die Elementarteilchen, also die
Grundbausteine, aus dem unserer Universum besteht, keine Punkte sind
sondern sogenannte Strings (englisch:
‚Schnur‘, ‚Strang‘, ‚Saite‘,
‚Kette‘),
das sind eindimensionale Linien oder Fäden, die schwingen
können. Mit dieser Annahme, dass wir aus solchen schwingenden
Schnürchen bestehen, muss man sich erst anfreunden. Aber
je länger man sich mit der Stringtheorie beschäftigt, je
besser kann man sich diesen Sachverhalt
vorstellen. Man bedenke auch, dass nach der Einstein'schen Formel E = mc² aus der
speziellen Relativitätstheorie jedes Materieteilchen gleich einer
Energie entspricht, die mit einem schwingendem String anschaulich
dargestellt
wird. Mit der Stringtheorie hat sich ergeben, dass diese Strings
nur in einem 10-dimensionalen Raum mathematisch stabil existieren
können. Es haben sich auch verschiedene Stringtheorien
ergeben, die bei verschiedenen Problemen entsprechende Lösungen
liefern. Wenn man auch noch die Gravitationstheorie mit einbezieht,
benötigt man sogar einen 11-dimensionalen Raum für die
Strings. Diese höher dimensionalen Räume erscheinen einem
zuerst schwer verständlich. Sie werden aber verständlicher,
da die weiteren Dimensionen neben den drei Raum-Dimensionen und der
Zeit-Dimension sogenannte klein aufgerollte
Dimensionen sind, die wir nicht sehen können. Diese aufgerollten
Dimensionen können mathematisch beschrieben werden und werden als
Calabi-Yau-Räume oder
Calabi-Yau-Mannigfaltigkeiten
bezeichnet. Eine aufgerollte Dimension hat man
sich folgendermaßen vorzustellen. Wenn man zwischen
zwei Bäumen eine Schnur spannt, so erscheint diese aus gewisser
Entfernung als eine ein-dimensionale Linie. Jeder Punkt dieser Linie
kann durch den Abstand als eine Koordinate von einem der zwei
Bäume bestimmt werden. Wenn nun z.B. eine Ameise auf dieser Schnur
laufen würde,
könnte sie nicht nur entlang der Schnur laufen sondern auch um die
Schnur herum. Um den exakten Standort einer Ameise auf der Schnur zu
bestimmen benötigt man dann neben dem Abstand von einem der
Bäume auch
einen Wert, der den Standort der Ameise um die Schnur herum bestimmt.
Dieses System beschreibt dann einen zwei-dimensionalen Raum aus einer
großen und einer klein aufgerollten Dimension. Die aufgerollten
Dimensionen in den Stringtheorien haben ein Größe von der
Planck-Länge, die eine Größenordnung von
10-35 m
(Anmerkung [2])
hat, also unvorstellbar
klein und auch viel kleiner als Atome. Diese Größenordnung
kann von unseren Wahrnehmungsorganen gar nicht aufgenommen werden. Wie
schon gesagt, gibt es unterschiedliche Stringtheorien und zwar
fünf, die jede für sich einen Teilbereich von physikalischen
Problemen erklären kann. Die M-Theorie ist nun eine
Zusammenfassung dieser fünf Stringtheorien. Sie ist damit keine
Theorie wie im gewohnten Sinn, sondern man muss sich das so vorstellen
wie die Kartendarstellung unserer Erde. Wenn man unsere Erde auf einer
einzigen Karte darstellen will, wie z.B. bei einer Mercator-Projektion,
sind die Größenordnungen von Gebieten an den Polen und am
Äquator wegen der Kugelform der Erde verzerrt. Um die Erde ohne
Verzerrungen darzustellen muss man mehrere Karten nehmen, die dann z.B.
nur einzelne Kontinente abbilden. Alle Karten zusammen geben dann ein
wahreres Abbild der Erde wieder. So muss man sich auch
die M-Theorie vorstellen, deren fünf Stringtheorien damit alle
physikalischen Situationen in unserem Dasein abdecken und erklären
können. Jedenfalls hat sie schon viele
früher problematische physikalische Situationen mit korrekten
Werten vorhersagen können. Mit dieser M-Theorie gibt es wohl die
einzigste Möglichkeit die Relativitäts- und Quantentheorie zu
verbinden und damit den Urknallpunkt so zu erklären, dass für
diesen endliche Werte und insbesondere ein endlicher Gravitationwert
vorhergesagt werden kann.
Betrachten
wir mal einen vollkommen leeren Raum und würden wir mal das
gleiche Szenarium durchspielen, wie oben beschrieben mit dem
Eisenblock. Beim ersten Betrachten des leeren Raumes sähen wir gar
nichts. Wenn wir uns dann entsprechend wie bei dem Eisenblock einem
winzigen Punkt in der Leere nährten, würden wir
plötzlich aufgewirbelte Teilchen sehen. Das ist dann schon wieder
so ein Phänomen, das unseren Sinnesorganen total widerspricht,
weil der leere Raum plötzlich nicht mehr leer wäre. Es gibt
nämlich nach der Heisenberg'schen Unschärferelation keinen
leeren Raum. Denn bei einen leeren Raum wäre der Wert eines Feldes
exakt null und ebenfalls die Änderungsrate des Feldes gleich null,
da der Raum ja leer ist.
Da die Unschärferelation aber einen exakten Wert dieser zwei
Merkmale gleichzeitig nicht zulässt, kann es diesen Zustand nicht
geben. Es muss eine minimale Energie existieren, die dann als Vakuum
bezeichnet wird. Diese oben beschriebenen aufgewirbelten Teilchen
werden als Vakuumfluktuationen
bezeichnet. Nach Einsteins Aequivalenzgleichung von Masse und Energie E = mc² kann
Energie in Materie umgewandelt werden. Da treten plötzlich
Teilchenpaare (Teilchen mit seinen Antiteilchen) ins Dasein um sich zu
trennen, in dem sie sich etwas Energie aus dem Vakuum "borgen" und
sehen sich die Umgebung kurz an, um dann
wieder zusammenzukommen und um sich unter Abgabe der "geborgten"
Strahlenenergie zu
annihilieren, d.h. sich in Nichts aufzulösen. Der Vorgang dauert
nur 10
-21 Sekunden und spielt
sich in einem kleinen Raum von ca. 10
-10 cm ab. Diese Teilchen werden als virtuelle
Teilchen
bezeichnet. Sie können in einem Teilchendetektor nicht direkt
beobachtet werden. Doch die Wirkung ihrer Energien beeinflussen z.B.
Elektronenbahnen, d.h. sie wurden nachgewiesen.
Im Vakuum bildet
sich aufgrund der Vakuumfluktuation ein sogenannter Quantenschaum. Aus
diesem bilden sich aus einer Art von Kristallisationspunkten
Teilchenansammlungen. Aus diesen entstehen im "leeren Raum" spontan laufend
Universen, die sich aber abhängig von ihren Ausgangsbedingungen
unterschiedlich entwickeln. Stephen Hawking vergleicht diesen Vorgang
mit der Dampfblasenbildung in kochendem Wasser, was sehr anschaulich
ist. Diese entstandenen Universen sind dann Multiversen, also viele
Universen. Die Meisten sind sehr klein, mikroskopisch klein, und sie
verschwinden fast sofort wieder. Einige werden jedoch etwas
größer und zwar so groß, dass sie
nicht mehr in sich zusammenfallen können. Die Materie dieser
Universen ist äußerst kompakt. Bei diesen kommt es dann zu
einer sogenannten Inflation, einer
riesigen
Vergrößerung in einer sehr kurzen Zeitspanne mit einer sehr
hohen Temperatur. Diese Inflation wird
bei jedem, der sich weiter vergrößernden Universen,
unterschiedlich ausfallen. Ausgehend von den Anfangsbedingungen des
Entstehens der verschiedenen Universen gibt es unterschiedliche
Materieansammlungen und Geschwindigkeiten des Ablaufs und anderer
Faktoren, so dass jedes
Universum eine unterschiedliche Weiterentwicklung hat. Nach der
M-Theorie sind die mathematischen Möglichkeiten für die
Ausbildung der Dimension zwar beschränkt aber auf eine sehr
große
Anzahl von bis zu 10500
Möglichkeiten. Bei jedem der gebildeten Universen entscheidet dann
die Auswahl der Dimensionen und deren teilweise Auf- und Entwicklung,
in klein aufgewickelte und große Dimensionen, welche Naturgesetze
dieses Universum dann bestimmen. Bei unserem
Universum haben
sich 11 aufgewickelte Dimensionen gebildet, von denen sich dann
vier zu großen Dimensionen entwickelt haben, den drei Raum- und
der einen Zeit-Dimension. Dadurch wurden
unsere Naturgesetze und die Naturkräfte festgelegt, die unsere
Wissenschaft mit der Zeit
nach und nach erkundet und nachgewiesen haben zur Erklärung unserer
näheren und weiteren Umgebung.
Bei unserem Universum begann die Inflation nach einer micromalen Zeit
nach ihrem Entstehen etwa zum frühesten berechenbaren Zeitpunkt,
der Planck-Zeit,
von 10-43
Sekunden. Nach 10-39
Sekunden hatte das
Universum eine Temperatur von 100 Milliarden Milliarden Milliarden Grad
Kelvin (1029 K).
Zum Vergleich hat unsere Sonne eine Temperatur von 5.800 K. Die
Inflationsvergrößerung soll eine
Ausdehnung um den Faktor 1030
bis 10100 in einer
Zeitspanne von 10-30
Sekunden betragen haben. Stephen Hawking führt zur
Veranschaulichung den Vergleich von
der Vergrößerung einer 1 Cent Münze
auf das 10 millionenfachste unserer Milchstraßen Breite in diesem
äußerst minimalen Zeitraum.
Hawking hatte bei seiner
Hawking-Strahlung
schon gezeigt, dass die emittierten Teilchenpaare der
Vakuumfluktuation z.B. am Rande von schwarzen Löchern sich nicht
unbedingt wieder gegenseitig vernichten. Bei der Inflation steht den
Teilchen aufgrund der großen Temperatur genügend Energie zur
Verfügung, dass sie sich nicht mehr gegenseitig vernichten
müssen und sich so zu realen Teilchen umwandeln konnten. Bei
unserem Urknall war nach 10-6
Sekunden die Temperatur auf 1013
K abgesunken. Es blieben immer mehr ungepaarte Teilchen wie Quarks und
Antiquarks zurück. Dabei muss sich eine anfangs nur kleine
Asymmetrie verstärkt haben, dass mehr Quarks als Antiquarks
erhalten blieben, die sich im Dreierpack zu Protonen und Neutronen
zusammenfügten. Vor Ablauf der ersten Sekunde fing die Synthese
der ersten Atome an. Es wurden dabei zu 75% Wasserstoff, zu 24% Helium
und ein geringer Anteil Lithium gebildet. Größere Atome
entstanden
erst viel später nach weiterer Abkühlung, so ein paar 100.000
Jahre nach dem Urknall bei Kernfusionen explodierender Sterne wie
Supernovas.
Hier eine Tabelle zum
Zeitablauf des Urknalls.
Bei der Inflation unseres Universums sollte sich die Materie
normalerweise homogen also gleichförmig ausgedehnt haben. Wir
empfangen aber heute noch durch die sogenannte Hintergrundstrahlung ein Bild unseres
Universums nachdem es sich nach dieser Inflation abkühlte. Diese
Hintergrundstrahlung (Hier neue Karte der ESA)
ist eine schwache Mikrowellenstrahlung von
Photonen
so ab 15 Sekunden nach dem Start des Urknalls, die wir heute
noch bei unseren Fernsehern an
dem Schneerauschen sehen können, wenn dort kein richtiger Kanal
mit einer stärkeren Strahlung eingestellt ist.
Hier ein gelinktes Bild zu Wikipedia:
Temperaturschwankungen in der
Hintergrundstrahlung, aufgenommen durch die Raumsonde WMAP (Mission
2001–2010)
Das zeigt, wie wir
heute noch Informationen aus der Vergangenheit bekommen können.
Bei einem Abbild (s.o.) dieser Hintergrundstrahlung ist die
Materieverteilung aber nicht so homogen wie oben angenommen. Es gibt
Gebiete mit minimaler leicht höherer und niedrigerer Materiedichte.
Dies ist wieder eine Folge der Vakuumfluktuationen. Bei der weiteren
Ausdehnung unseres Universums folgt daraus, das aus diesen
Materieverdichtungen Sterne und damit auch die Galaxien entstehen
konnten.
Bei der Erforschung unseres
Universums gab es früher unterschiedliche Vermutungen, wie die
Weiterentwicklung von diesem ist. Es hat sich in der
Vergangenheit, was nachgemessen wurde, immer weiter ausgedehnt. Dies
könnte irgendwann zum Stillstand kommen und dann konstant bleiben
oder das Universum könnte sich wieder zusammenziehen und
irgendwann verschwinden. Heute ist man der Meinung, dass sich das
Universum ständig und immer schneller ausdehnt. Über ein
mögliches Ende kann daher immer noch spekuliert werden.
Mit
dem Urknall wurden die Dimensionen und damit die Naturgesetze mit ihren
Naturkonstanten für unser Universum festgelegt, die die weitere
Entwicklung bestimmten. Die Bildung der Sterne und Galaxien dauerte
noch einige Zeit an. So wird unsere Milchstraße mit ihrem Zentrum nach
800 Millionen Jahren und die äußere flache Scheibe nach rund
8 Milliarden Jahren entstanden sein. Die chemischen Elemente
insbesondere der Kohlenstoff wurden, wie schon gesagt, nach ein paar
100.000 Jahren in kollabierenden und explodierenden Sternen gebildet
und dann im Raum verteilt, so dass sie bei der Neubildung von Sternen
beitragen konnten. So wurde im Laufe der Zeit Materie im Universum
verteilt und die Bildung und das Sterben von Sternen nahm seinen Lauf.
Daher haben wir, wie zu Anfang beschrieben, diese riesige Anzahl von
Sonnensystemen. Die Planeten umkreisen diese Sonnen in elliptischen
Bahnen. Es gibt auch Doppelsterne, wo die
Planeten in einer Achterbahn
abwechselnd um den einen dann um den zweiten Stern fliegen. Unsere Erde
umkreist die Sonne in einer ganz schwach elliptischen Bahn, d.h. sie
bewegt sich fast in einer Kreisbahn. Damit ist eine Voraussetzung
geschaffen, dass es auf unserer Erde Leben gibt. Denn so haben wir eine
ziemlich konstante Temperatur auf unserem Planeten, deren Höhe
durch den Abstand zur Sonne bestimmt wird. Bei einer elliptischen Bahn
gibt es dagegen beim Umlauf große Temperaturschwankungen, die
lebensfeindlich sind. Wir haben so auf unserer Erde sehr spezielle
Bedingungen, die unser Leben erlauben. Durch die chemischen Elemente,
wie hauptsächlich Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff, haben
wir Verbindungen, die bei unserer relativ konstanten Temperatur Leben
möglich machen. Da ist einmal Wasser H2O, das zwischen
0 ºC und 100 ºC
flüssig ist. Dann kann der Kohlenstoff feste Verbindungen
eingehen, aber in Form von Kohlendioxid CO2 gasförmig
sein. Zusammen mit den Gasen Sauerstoff O2 und Stickstoff N2
sind das die Hauptbestandteile unserer Atmosphäre. Schließlich
bestimmt
die Größe unserer Erde und damit ihre Anziehungskraft
(Gravitation) die
Größenordnung der Lebewesen. Dies sind
alles wichtige Voraussetzungen, die für unser Leben, wie es nach
der Evolution entstehen konnte, notwendig sind. Da kommt natürlich
die Frage auf, ob es weiteres Leben in unserem Universum gibt. Da
müssen einerseits diese speziellen Bedingungen eines Planeten
stimmen, die Leben ermöglichen, die alle zusammen nicht eine
große Wahrscheinlichkeit haben, aber anderseits gibt es diese
unvorstellbare große Anzahl von Planeten, dass das Vorkommen von
gleichen Lebensbedingungen wieder wahrscheinlicher macht. Daher ist
dies Frage wohl z.Z. nicht zu beantworten. Man kann jedenfalls die
Entwicklung unseres Universums vom Urknall bis zu dem heutigen Stand
mit den Galaxien, Sonnensystemen und unserer Erde als eine Art kosmischer Evolution bezeichnen, die
nun schon 13,7 Milliarden Jahre andauert.
Wir haben damit eine regelrechte Evolutionsreihe gebildet.
1. Die kosmische Evolution
2. Die Evolution des Lebens nach Darwin auf unserer Erde
3. Die Informationsevolution bis zum Internet
(Siehe: "Das
Internet,
das vorläufige Ende einer Informationsevolution" - (Anmerkung [3]) )
Diese gehen in einander über und bilden damit eine durchgehende
Reihe.
Dann ist noch ein wichtiges Faktum zu bemerken. Die Energie unseres
Universums kann bestimmt werden und diese berechnet sich zu Null. Das
begründet sich zum Teil darauf, dass die Gravitation eine negative
Energie ist, da man z.B. Kraft aufwenden muss um einen Planeten von
einem Stern weg zu ziehen. Dies entspricht dem Energieerhaltungssatz,
der grundsätzlich gilt. Und damit hat der Zustand vor unserem
Urknall mit Energie null und dem jetzigen Energiegehalt des Universums
von null die gleichen Energiewerte. Eine weitere wissenschaftlich
begründete Argumentation für unsere Ausführungen.
Wir haben nun die Grundlage geschaffen um zu unserem Ergebnis zu kommen und die Frage zu beantworten "Wer ist Gott?".
Die Antwort
ist: Es mag sicherlich einen Gott geben, wie z.B. Karel
Gott, aber es gibt keinen Gott als Schöpfer unseres Universums und
der Menschheit.
Also nochmal in Kurzform: Gott existiert nicht.
Er
ist reine Illusion. - (Anmerkung [4])
Begründung:
Nach den oben
aufgeführten wissenschaftlich begründeten Argumenten ist
unser Universum neben anderen Universen spontan aus dem Nichts
durch die Vakuumfluktuationen entstanden und hat sich
selbstständig weiter entwickelt. Nach dem
Urknall eignete sich das Universum nach den gegebenen
Möglichkeiten
aus seinen Anfangsbedingungen, wie der gebildeten Gesamtmasse und
Geschwindigkeit der Expansion, eine der möglichen Strukturen mit
den auf- und entwickelten Dimensionen an und damit wurden die
Naturgesetze und
Naturkonstanten unseres Universums festgelegt. Aus diesen
Voraussetzungen entwickelte sich dann unser Universum in einer
unglaublichen
Vielfältigkeit, so dass es mehrfach milliardenfache Variationen
für
Sonnensysteme gibt. Die große Masse des Universums mit ihren
vielen Galaxien konnte beliebig aus dem Nichts durch die
Teilchenpaarentstehung geschöpft werden. Dabei wird Materie zum
Teil in negative Energie wie die Gravitation umgewandelt, so dass im
Endeffekt die Gesamtenergiebilanz des Universums gleich null bleibt wie
zu Beginn des Urknalls und damit der Energieerhaltungssatz
bestätigt bleibt. In dieser riesigen Anzahl von Möglichkeiten
von Sonnensystemen war
es dann möglich, dass so ein Planet wie der unsere entstanden
ist, auf dem Bedingungen herrschen, dass in einem Evolutionsprozess das
Leben entstehen konnte, was wir heute haben. Dies konnte alles
selbständig ablaufen ohne eine äußere Beeinflussung,
also ohne, dass wir einen Schöpfer brauchen.
Unsere Begründung für die
Nicht-Existenz von Gott beruht auf
wissenschaftlichen Erkenntnissen und hat damit doch eine andere
Qualität, als die Begründung von Hans Küng mit seinem
Buch "Existiert
Gott?", wo dieser die
Existenz von Gott bewiesen haben will, weil im Laufe der Menschheit bei
allen möglichen philosophischen Richtungen der Mensch trotzdem an
Gott glaubt. Das ist kein Beweis im Gegensatz zu den oben
aufgeführten Erkenntnissen.
Mit der obigen Begründung fällt
auch Einiges weg, was mit einem Gott als Schöpfer
einige Probleme bereitet. Da wäre einmal die Frage, wenn Gott
unser Schöpfer ist, wer hat dann Gott erschaffen? Und dies
könnte man weiterführen wie bei einer russischen Matrjoschka
Puppe nur mit unendlichem Ausgang.
Weiter wäre bei einem Gott als Schöpfer die Frage, warum
dieser Schöpfer, der ja als Schöpfer ein guter Architekt sein
sollte, so ein riesiges Universum geschaffen hat um auf einen winzigen
Punkt darauf, unserer Erde, Leben zu erschaffen. So ein Vorgehen
müsste heute von der Grünen Partei als ökologisch total
unwirtschaftlich abgelehnt werden. Also meiner Meinung nach wäre
dies ein ganz mieses Zeugnis für diesen Architekten Gott.
Logisch sinnvoller ist unsere Erklärung, dass diese große
Auswahl an Planeten mit ihren unterschiedlichen Bedingungen einen speziellen
Planeten wie unsere Erde lieferte mit der Möglichkeit für die
Entstehung unseres Lebens durch die Evolution.
Das Ergebnis unserer Forschung wird den Religionen sicher nicht
gefallen, da sie damit quasi ihrer Existenz beraubt werden. Sie werden
sicher wieder mit nicht stichhaltigen Argumenten polemisch dagegen
halten. Aber die Vergangenheit hat doch immer wieder gezeigt, dass die
Kirche den wissenschaftlichen Erkenntnissen zuerst widersprochen haben
(siehe z.B. Galileo Galilei), diese
aber dann meist wiederwillig annehmen mussten
(Siehe: "Wer
ist Gott? Teil 1 - 6. Fazit").
Im Endeffekt wird die
M-Theorie, wo noch Einiges weiter erforscht werden muss, eines Tages
den selben Status haben wird wie die Relativitätstheorie, d.h. sie
wird als total wahre Theorie anerkannt werden um unsere Natur zu
beschreiben.
Dann wird es schwierig für die Religionen. So werden z.B. die
Kirchen mit Schadensersatzklagen zu tun haben, weil sich die Menschen
betrogen fühlen mit einer falschen Wahrheit eines Gottes, der
nicht existiert, und sie werden u.U. ihre Kirchensteuer
zurückverlangen.
P.S.: Wer sich mit den aufgeführten Problemen intensiver
beschäftigen möchte, dem empfehle ich, das Buch "Der grosse
Entwurf" von Stephen Hawking selbst zu lesen. Darin werden noch
mehr grundlegende Argumentationen zu dem Sachverhalt aufgeführt,
die
hier in der Kürze nicht alle aufgezählt werden konnten.
[1] : Die Relativitätstheorie in der Praxis:
Unsere Navigationsgeräte funktionieren über das GPS
Satellitensystem. Damit wird eine Genauigkeit von rund 10 m zur
Lokalisierung eines Punktes auf der Erde erreicht. Dies gelingt, weil
bei der Berechnung der Koordinaten durch das System, die Relativitätstheorie von Albert Einstein
mit berücksichtigt wird. Würde man diese vernachlässigen
und nur nach der klassischen Newton Mechanik die Berechnungen
durchführen, würden Lokalisierungsfehler von rund 10 km auftreten. Dies ist ein aktueller praktischer Nachweis, dass die Relativitätstheorie stimmt.
Hier ein Beitrag dazu: Navigieren mit Satellit: GPS
[zurück]
[2] : Dies sind:
0,00000000000000000000000000000000001 m. [zurück]
[3] : Meine
Vorhersage in dem Artikel,
"Das Internet, das vorläufige Ende einer
Informationsevolution"
von 2008 mit der verbesserten Internetversorgung per
Handy hat sich durch die Weiterentwicklung und Verbreitung der Smartphones
inzwischen bewahrheitet. [zurück]
[4] : Was meinte Albert Einstein dazu? Hier ein Zitat: "Was Sie über meine religiösen Überzeugungen lesen, ist natürlich eine Lüge, und zwar
eine, die systematisch wiederholt wird. Ich glaube nicht an einen persönlichen Gott
und habe das auch noch nie verhehlt, sondern immer klar zum Ausdruck
gebracht. Wenn in mir etwas ist, das man als religiös bezeichnen
kann, so ist es die grenzenlose Bewunderung für den Aufbau der
Welt, so weit unsere Wissenschaft ihn offenbaren kann." [zurück]