Das Internet, das vorläufige Ende einer Informationsevolution.
Überlegungen
von
Diplom Mathematiker Ulrich Meyer , St.Goar,
Nov. 2008
Die Weiterentwicklung
der genetischen Evolution führt zur Informationevolution.
Der Begriff Evolution kommt aus dem Lateinischen
von "evolvere", was "ausrollen", "entwickeln" und "ablaufen" bedeutet.
Der Mensch ist das Ergebnis einer genetischen
Evolution. Nach der Entstehung der Erde aus dem Urknall heraus hat sich
auf der Erde eine "Ursuppe" gebildet. Dies war eine wässrige
Lösung aus anorganischen Molekülen, wie Kohlenstoff,
Stickstoff und Schwefel. Durch Energieeinwirkung in Form von Blitzen
und Strahlung haben sich in dieser Ursuppe erste kleine organische
Moleküle, die Aminosäuren, gebildet. Dies sind die
Grundbausteine des Lebens auf der Erde. Es konnten so erst Einzeller und
dann Vielzeller entstehen. Die Vervielfältigung dieser ersten
Lebewesen beruht auf der Zellteilung, bei der der genetische Code, d.h.
die Bauanleitung, kopiert und weitergegeben werden konnte. Bei dem
Kopieren des genetischen Codes können aber kleine Fehler auftreten
durch äußere Energieeinwirkung wie z.B. Strahlung. Dadurch
sind die neuen Zellen nach der Zellteilung nicht unbedingt exakte
Kopien des Ursprungs. Bei diesen neuen leicht veränderten Zellen
sind einige dabei, die in der Umgebung, in der sie leben, besser
zurecht kommen und andere schlechter. Durch diese so genannte
Mutation kommt es zur Selektion (Auswahl) und bei der weiteren
Fortpflanzung überleben die Stärkeren besser. Es entstehen so
höhere Lebensformen,
die erst im Wasser lebten und sich dann zu Amphibien entwickelten,
Lebewesen, die im Wasser und auf trockener Erde leben konnten. Und das
Spiel ging weiter. Die Vielfachheit der Lebewesen erweiterte sich immer
mehr bis zu uns Menschen. Dies ist der Ablauf der genetischen
Evolution. Das Prinzip noch einmal kurz zusammengefasst. Bei der
genetischen Fortpflanzung entstehen durch geringe Fehler beim Kopieren
des genetischen Codes vielfältige Arten von Lebewesen. Die Arten,
die mit ihrer Umwelt besser zurecht kommen, können sich besser
weiterentwickeln. Die anderen Arten sterben u.U. aus. Das beste
Ergebnis ist die höchst entwickelte Lebensform auf der Erde, der
Mensch.
Beim
Menschen hat sich zu seinem Informationsaustausch die Sprache
entwickelt. Die ersten Menschen hatten so einen Vorteil
z.B. gegenüber den Tieren, da sie sich austauschen konnten, wo
und wie es bessere Nahrung gibt. Dadurch waren sie den Tieren
überlegen. Bessere Information verschafft immer
einen Vorteil. Die ersten Menschen entwickelten sich aber auch
wieder weiter und sie erfanden die Schrift. Erst primitive Schriften
wie Keil- und Knotenschrift bis später zu den verschiedenen
Buchstaben-Schriften. So war es möglich Informationen zu
transportieren und zu speichern um sie der Nachwelt zu erhalten. Dies
war ein gewaltiger Fortschritt. Der Aufwand für die von Hand
getätigten Schriften wurde dann durch die Buchdruckkunst
vereinfacht. Aber der Informationsaustausch wurde noch weiter
verbessert durch Radio und Telefon. Und es ging weiter zu Fernsehen und
Handy. Das derzeitige Ende und der augenblickliche Höhepunkt des
Informationsaustausches ist nun das Internet. Es können rund um die
Welt in fast sofortiger Zeit Informationen in Wort und Bild ausgetauscht
werden. Dies hat nun wie bei allen Entwicklungen gute und schlechte Seiten,
wobei die guten doch überwiegen, so dass das Internet nicht vom
Aussterben bedroht ist. Bei der Entwicklung des Internets gibt es einige
Parallelen zur genetischen Evolution, bei der sich die stärkeren
Lebensformen gegenüber den schwächeren durchsetzen. So hat
beispielsweise das Fernsehen einiges den Büchern abgewonnen und
das Handy dem normalen Festnetztelefon. Ebenso gewinnt das Internet
gegenüber dem Fernsehen und dem Telefon. Die weitere Entwicklung
ist natürlich schwer vorauszusehen. Eine Möglichkeit ist eine
verbesserte Internetversorgung per Handy.
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