Papst Benedikt XVI. - Der Anfang vom Ende des Katholizismus?

Überlegungen von  Diplom Mathematiker Ulrich Meyer , St.Goar, Juni 2007                                               Homepage Ulrich Meyer in English


  Nach der Wahl von Kardinal Joseph Ratzinger zum neuen Papst Benedikt XVI., hatten viele die Befürchtung, der harte Stil von Ratzinger als Präfekt der Kongregation der Glaubenslehre würde von ihm als Papst weitergeführt. Aber im ersten Jahr seines Pontifikats war er doch recht umgänglich. Doch langsam änderte sich dies und man bekam schon mal härtere Worte von ihm zu hören. Bei seiner letzten Reise nach Brasilien im Mai 2007 zeigte er dann doch wieder sein wahres Gesicht aus früheren Zeiten. So drohte er den süd- und mittelamerikanischen Politikern mit Exkommunikation, falls sie sich für die Legalisierung von Abtreibungen einsetzten. Dabei war Papst Benedikt nach Brasilien gereist, um für die katholische Kirche zu werben. Zum Ergebnis dieser Werbung ein Beispiel: Beim Abschluss seiner ersten Überseereise feierte Papst Benedikt im Wallfahrtsort Aparecida eine Messe. Zu dieser wurden eine Millionen zumindest aber 500.000 Besucher erwartet. Tatsächlich kamen nach Berichten der Medien aber nur 200.000 bis 250.000 Teilnehmer.
  Seit einiger Zeit verliert die katholische Kirche dort viele Menschen an protestantische Freikirchen und Sekten. In Brasilien haben sich beim ersten Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1980 noch 90 Prozent der Bevölkerung zum Katholizismus bekannt, 2000 waren es dann noch 75 Prozent und heute 2007 sollen es nur noch 65 Prozent sein. Und wie wirbt Papst Benedikt XVI. für die katholische Kirche? Er kritisiert besonders den "Hedonismus (Streben nach Sinnenlust und Genuss) unserer Zeit". Er fordert vor allem von jungen Leuten eindringlich Keuschheit und sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe. Nach seinen Worten gelte das Gebot der sexuellen Enthaltsamkeit auch "für die Zeit der Verliebtheit und der Verlobung". Das eheliche Zusammensein sollte nur verheirateten Paaren zur Zeugung von Kindern vorbehalten sein. Dies sind aber Vorstellungen, an die sich die meisten heutigen Menschen schwer halten können.
  Dafür gibt es auch Gründe: Der erwachsene gesunde Mensch ist ganzjährig sexuell ansprechbar (abgesehen von den Zyklustagen bei der Frau), d.h. sein sexuelles Verlangen ist nicht wie bei Tieren auf spezielle "Brunftzeiten", die jährlich einmal (monöstrisch) oder mehrmals (polyöstrisch) auftreten, eingeschränkt. Wir haben im Gegensatz zur Mehrheit der Säugetiere keinen zyklisch, hormonell gesteuerten Paarungsrhythmus. Der Mensch sollte nun nach Vorschrift der katholischen Kirche diesen ganzzeitigen Trieb fast dauerhaft unterdrücken. Dass dies psychisch nur schwer durchzuhalten ist, zeigt die Realität. Auch durch die Wissenschaft und die Medizin hat man erkannt, ein ausgefülltes Sexualleben gibt dem Menschen mehr Zufriedenheit, weniger Aggressivität und fördert die Gesundheit. Mit anderen Worten: ausgelebte Sexualität macht den Menschen glücklicher. Die Sexualität ist auch ein fester Bestandteil der Evolution, der Entstehung und Entwicklung der Lebensformen auf der Erde bis zur heutigen Zeit. Im Spiel der Evolution gewinnen stärkere Lebensformen gegenüber den Schwächeren. So hat sich der Mensch aufgrund seiner errungenen geistigen Fähigkeiten an die Spitze der Lebensformen gestellt. Die ganzjährige sexuelle Ansprechbarkeit hat zu dieser Führungsrolle auch beigetragen. Würde man aber diese Vermehrung der Anzahl der Menschen (Siehe Statistische Fakten zur Weltbevölkerung) unkontrolliert ablaufen lassen, würde dies zu einer Katastrophe, der totalen Überbevölkerung der Erde, führen. Da jeder Mensch einen gewissen Raum für sein Leben braucht, wird dieser Raum bei größerer Bevölkerungsanzahl immer kleiner und schließlich zu klein, der nur durch einen Überlebenskampf erhalten werden kann. Dies wird dann Mord und Totschlag an den Schwächsten sein. Da die empfohlene Enthaltsamkeit der katholischen Kirche nicht eingehalten werden kann, wie die Realität zeigt, bleibt als Lösung nur strenge Familienplanung mit Hilfe des errungenen medizinischen Fortschritts, d.h. z.B. mit der empfängnisverhütenden Pille. Aber dies erlaubt die katholische Kirche wieder nicht. Die Folge davon sehen wir.


...............................................................................................................................................................................................................................

Info-Link zur Weltbevölkerung. Hier klicken.                                                                                            Home

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
September 2011